Eine Shoplösung für den Technischen Großhandel unterliegt anderen Anforderungen als ein Onlineshop für Endverbraucher. In diesem Artikel lesen Sie, auf welche Aspekte es bei der Wahl einer passenden Shoplösung für den Technischen Großhandel ankommt und welche Herausforderungen Unternehmen in diesem Segment meistern müssen.
Die Bedeutung einer passgenauen Shoplösung für den Technischen Großhandel
Kunden von Technischen Großhändlern haben sehr spezifische Anforderungen. Häufig geht es nicht nur um den einmaligen Kauf einzelner Produkte, sondern um die regelmäßige Versorgung mit Verschleißteilen, Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien. Darüber hinaus spielen wichtige Faktoren wie Lieferfähigkeit, hohe Servicequalität und zuverlässige technische Beratung eine wesentliche Rolle.
Während im Endkundensegment (B2C) häufig emotional geprägte Kaufentscheidungen an der Tagesordnung sind, steht im B2B-Umfeld die Rationalität an erster Stelle. Einkäufer wollen Zeit, Kosten und Ressourcen sparen. Sie benötigen schnelle Informationen über Produktspezifikationen und Verfügbarkeiten. Gleichzeitig ist die individuelle Betreuung wichtig – zum Beispiel durch kundenindividuelle Preise, Rabatte oder Rahmenverträge.
Alle diese Aspekte müssen Unternehmen bei der Auswahl einer passenden Shoplösung für den Technischen Großhandel beachten – und an einer Auswahl führt kein Weg vorbei. Kunden sind heute so stark digitalisiert, dass Online-Bestellungen Standard sind. Wer nicht mit einem nutzerfreundlichen Webshop aufwarten kann, riskiert, die Kundschaft an flexiblere Wettbewerber zu verlieren.
Anforderungen an eine Shoplösung für den Technischen Großhandel
Wie bereits erwähnt gibt es im Technischen Großhandel zahlreiche sehr spezifische Anforderungen, die Kunden an einen Webshop stellen. Wie diese en detail aussehen und was das für Händler bedeutet, beleuchten wir in diesem Teil des Artikels.
Umfangreiches Produktsortiment mit komplexen Daten
Technische Großhändler haben oft hunderttausende Artikel im Sortiment. Diese Produkte sind variantenreich und teilweise erklärungsbedürftig. Eine einfache Produktdarstellung mit nur wenigen Attributen ist hier nicht ausreichend. Wichtig sind u.a.
- Detaillierte Produktinformationen: Technische Datenblätter, CAD-Dateien, Sicherheitsdatenblätter, Gebrauchsanweisungen und mehr.
- Strukturierte Kategorisierung: Eine durchdachte, mehrstufige Kategorisierung und eine leistungsfähige Suchfunktion sind essenziell, damit Kund*innen schnell die richtigen Teile finden.
- Variantenmanagement: Produkte können in vielen Varianten existieren (z.B. unterschiedliche Durchmesser, Längen, Farben). Ein leistungsstarkes Variantenmanagement erleichtert die Darstellung deutlich.
Kundenspezifische Preisgestaltung und Rabatte
Im Technischen Großhandel sind die Preise häufig nicht einheitlich. Stattdessen bestehen Rahmenverträge, Rabattsätze oder sogar Nettopreislisten für bestimmte Kundengruppen. Eine Shoplösung für den Technischen Großhandel muss diese Komplexität abbilden können. Sobald sich ein Kunde einloggt, sollten die individuellen Preise, Rabattstufen oder Staffelpreise sichtbar sein.
Damit das funktioniert, sind folgende technischen Voraussetzungen unerlässlich:
- Integration mit dem Warenwirtschafts- und ERP-System: Kundenspezifische Preise müssen automatisch aus dem ERP-System übernommen werden, um den Pflegeaufwand zu minimieren.
- Unterschiedliche Kundengruppen: Ob Großabnehmer, Fachhändler oder Endverbraucher (sofern das Geschäft gemischt ist) – die Shoplösung muss mehrere Preis- und Rabattstrukturen händeln können.
Self-Service-Funktionen und Bestellprozesse
Technische Großhändler ermöglichen ihren Kunden oft wiederkehrende Bestellungen von Ersatzteilen oder Verbrauchsmaterialien. Hierfür ist eine reibungslose, effiziente Abwicklung online unabdingbar. Features einer Shoplösung für den Technischen Großhandel, die hier unterstützen könnten, sind unter anderem:
- Schnellbestellung via Bestelllisten: Eine Funktion, um schnell große Bestellmengen über eine CSV- oder Excel-Datei hochzuladen.
- Wiederbestellfunktionen: Kunden können vorige Bestellungen kopieren oder Artikel aus einer Merkliste schnell erneut ordern.
- Konfiguratoren: Für komplexe Produkte können Konfiguratoren oder Produktfinder den Such- und Auswahlprozess erleichtern.
Rollen und Rechte im Kundenkonto
Gerade in Unternehmen mit mehreren Einkäufern ist eine differenzierte Rollen- und Rechteverwaltung notwendig. Nicht jeder Mitarbeiter soll automatisch Zugang zu allen Bestellwerten oder Bezahlmethoden haben. Eine Shoplösung für den Technischen Großhandel braucht also:
- Genehmigungsworkflows: Eine Bestellung über einer gewissen Wertgrenze muss eventuell von einer vorgesetzten Person freigegeben werden.
- Unterschiedliche Zugriffsrechte: Mitarbeitende in der Buchhaltung benötigen etwa Einblick in Rechnungen und Zahlungsverläufe, während operative Einkäufer nur Preise und Bestände sehen sollen.
Performance, Skalierbarkeit und Sicherheit
Wer mehrere hunderttausende Artikel online anbietet, benötigt eine hoch-performante Plattform, die auch Lastspitzen standhalten kann. Eine schnelle Shop-Performance sie erhöht die Zufriedenheit der Nutzer und senkt Abbruchraten. Zudem kann es im B2B-Umfeld passieren, dass zu bestimmten Zeiten (z.B. saisonal oder bei Förderprojekten in Branchen) sehr viele Bestellungen gleichzeitig getätigt werden.
Eine leistungsfähige Systemarchitektur und gute Performance sind daher unabdingbar. Serverkapazitäten müssen flexibel skalierbar sein – was grundsätzlich für eine Cloud-Lösung und ein SaaS-Modell spricht, denn hier besteht eindeutig die größte Flexibilität.
Usability
Manchmal wird fälschlicherweise angenommen, dass B2B-Shops ruhig etwas „schlichter“ sein können. Doch auch bei professionellen Anwenderinnen gilt: Eine intuitive Benutzerführung, schnelle Ladezeiten und ein ansprechendes Design fördern die Akzeptanz des Onlineshops. Wichtige Faktoren für gute Usability sind:
- Übersichtliche Navigation: Eine logische Kategoriestruktur und eine leistungsfähige Suchfunktion sind unverzichtbar.
- Schneller Bestellprozess: Reduzierte Klickpfade, möglichst wenige Eingabeformulare, vorausgefüllte Felder bei registrierten Kunden.
- Responsive Design: Auch Geschäftskunden greifen zunehmend über mobile Endgeräte auf Shops zu, sei es von unterwegs oder direkt in der Werkstatt.
Fazit: Darauf kommt es an
Eine erfolgreiche Shoplösung für den Technischen Großhandel beschränkt sich nicht darauf, Produkte online kaufbar zu machen. Vielmehr müssen B2B-spezifische Anforderungen detailliert abgedeckt werden, angefangen bei kundenspezifischen Preisen und Rollenmodellen bis hin zu komplexen Produktstrukturen und Servicefunktionen.
Die Erfolgsfaktoren im Überblick:
- Enge Integration mit dem ERP: So werden Daten in Echtzeit synchronisiert und der Pflegeaufwand bleibt überschaubar.
- Leistungsfähiges Produktdatenmanagement: Im Technischen Großhandel ist die Qualität und Aktualität der Produktinformationen ein entscheidender Faktor für den Erfolg.
- Skalierbare und sichere Infrastruktur: Der Shop muss Lastspitzen standhalten und sensible Kundendaten schützen.
- Benutzerfreundlichkeit: Trotz aller Komplexität erwarten B2B-Kund*innen eine einfache und intuitive Bedienung.
Letztlich stellt der Technische Großhandel hohe Anforderungen an E-Commerce-Lösungen, die jedoch durch gezielte Systemauswahl und eine sorgfältige Implementierung erfolgreich bewältigt werden können. Wer es schafft, die individuellen Bedürfnisse seiner Geschäftskunden online abzubilden, schafft nicht nur eine höhere Kundenzufriedenheit, sondern auch neue Chancen für Umsatzwachstum und eine stärkere Marktposition.
In einer Zeit, in der digitale Touchpoints immer wichtiger werden, lohnt es sich, bereits heute in eine leistungsstarke, zukunftssichere Shoplösung zu investieren – und damit den Grundstein für nachhaltige Kundenbeziehungen im Technischen Großhandel zu legen.
Das ist gevis COMMERCE | FORESIGHT
gevis COMMERCE | FORESIGHT ist eine E-Commerce-Plattform, die speziell für die Anforderungen des Großhandels entwickelt wurde. Auf der leistungsfähigen Basis von Shopware 6 setzt die Lösung zahlreiche branchenspezifische Funktionen auf, die die Anforderungen der Branche genau adressieren: Von der Tiefenintegration in gevis ERP über die PIM-Anbindung bis hin zu einem leistungsfähigen Variantenmanagement.


