Das Shopsystem wechseln? So entkräften Sie die vier häufigsten Einwände!

Silhouette eines Menschenkopfes mit einem großen Fragezeichen im Inneren, vor einem Weltkartenhintergrund in Blautönen, als Symbol für globale ERP-Lösungen und Entscheidungsfindung.

Die Digitalisierung des B2B-Handels hat in den vergangenen Jahren enorm an Tempo gewonnen. Steigende Kundenerwartungen, neue Wettbewerber und immer kürzere Innovationszyklen zwingen Unternehmen, ihre E-Commerce-Architektur kontinuierlich zu modernisieren. Vielen Mitarbeitenden ist längst bewusst, dass ein Wechsel auf eine leistungsfähige Plattform kein „nice to have“, sondern eine strategische Notwendigkeit ist.

In der Führungsetage überwiegt jedoch häufig Zurückhaltung – sei es aus Sorge um Budgets, Ressourcen oder die eigene Organisation. Dieser Beitrag zeigt, wie Sie die vier gängigsten Vorbehalte mit sachlichen Argumenten entkräften.

Einwand 1: Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt

In wirtschaftlich unsicheren Phasen neigen Unternehmen dazu, Investitionen aufzuschieben. Gleichzeitig wirken gewachsene Prozesse vermeintlich stabil. In dieser Situation das Shopsystem wechseln? Das scheint der falsche Schritt – bis externe Veränderungen das Gegenteil beweisen.

Antwortstrategie

  1. Marktdynamik betonen: Weisen Sie darauf hin, dass Beschaffungs- und Einkaufs­prozesse heute auch im B2B an die Komfortzone des B2C heranreichen. Wer die digitale Messlatte nicht erfüllt, riskiert langfristig Umsatz­verluste und Image-Schäden.
  2. Kosten des Nichtstuns quantifizieren: Veraltete Systeme verursachen versteckte Folgekosten: teure Wartungs­verträge, Sicherheits-Patches, Work-arounds und sinkende Conversion Rates. Rechnen Sie beispielhaft vor, welche Summe pro Jahr allein durch höhere Abbruchquoten oder Ladezeiten verloren geht.
  3. Pilotprojekte hervorheben: Ein kompletter Relaunch muss nicht als „Big Bang“ erfolgen. Mit schlanken Pilot-Stores oder ausgewählten Produkt­­bereichen können Sie schnell starten und früh messbare Erfolge erzielen.

Einwand 2: „Wir können uns das momentan nicht leisten“

Steigende Zinsen, volatile Rohstoffpreise und verschärfter Preisdruck lassen Budgets schrumpfen. In diesem Umfeld scheint ein Plattformwechsel zunächst wie ein viel zu großer Kostenblock.

Antwortstrategie

  1. Total Cost of Ownership (TCO) ins Zentrum rücken: Vergleichen Sie nicht nur Lizenz- oder Implementierungs­kosten, sondern die Gesamtkosten über drei bis fünf Jahre. Erfahrungsgemäß übersteigen laufende Wartung, individuelle Anpassungen und Performance-Probleme älterer Systeme die Einmal­investition in eine moderne Lösung deutlich.
  2. Effizienz­potenziale belegen: Prozess­automation, Self-Service-Funktionen und bessere Datenqualität reduzieren Aufwände in Vertrieb, Service und Marketing messbar. Studien zeigen, dass Unternehmen so bis zu einem Fünftel ihrer Betriebs­kosten einsparen.
  3. Kosten­neutralität durch Skaleneffekte aufzeigen: Höhere Warenkorbwerte, schnellere Time-to-Market und zusätzliche digitale Umsatz­kanäle können den Kapitaleinsatz bereits nach kurzer Zeit amortisieren. Nutzen Sie Referenzzahlen vergleichbarer Branchen, um Glaubwürdigkeit aufzubauen.

Einwand 3: „Unser bestehendes Shopsystem funktioniert doch“

Technische Systeme fallen selten abrupt aus. Oft genug schleichen sich Probleme allmählich sich ein: Leistungseinbrüche bei Spitzenlast, steigender Pflege­aufwand oder fehlende Integrationen. Solange der Shop online ist, bleibt der Handlungsdruck subjektiv gering.

Antwortstrategie

  1. Skalierbarkeit hinterfragen: Bitten Sie Entscheidungsträger, konkrete Wachstumsszenarien durchzuspielen – etwa internationale Roll-outs oder saisonale Peaks. Zeigt das aktuelle System hierbei Performance-Risiken, wird der Verbesserungs­bedarf greifbar.
  2. Mitarbeitenden­zufriedenheit anführen: Ineffiziente Back-Office-Workflows kosten täglich Zeit und Motivation. Ein modernes Interface verkürzt Einarbeitungen und minimiert Routine­fehler. Das senkt Fluktuations­risiken und steigert die Servicequalität.
  3. Zukunftssicherheit betonen: Offene Schnittstellen und modulare Architekturen erleichtern die Anbindung künftiger Technologien – von KI-gestützten Analyse­tools bis zu neuen Zahlungs­arten. Das aktuelle System darf nicht zum Innovations­hemmnis werden.

Einwand 4: „Uns fehlen die Ressourcen für ein so großes Projekt“

Großprojekte im IT-Bereich sind häufig mit Budget­überschreitungen, Personalmangel oder Stress verbunden. Diese Erfahrungen prägen die Risikowahrnehmung der Leitungsebene.

Antwortstrategie

  1. Iteratives Vorgehen anbieten: Ein Minimum Viable Product (MVP) deckt zunächst die wichtigsten Use Cases ab und wird anschließend schrittweise erweitert. Dadurch bleiben Aufwand und Lernkurve beherrschbar.
  2. Externe Expertise gezielt einsetzen: Dienstleister können Engpässe in IT oder Projekt­management temporär schließen. Klar definierte Arbeitspakete und Erfolgskriterien verhindern, dass internes Personal überlastet wird.
  3. Change-Management früh verankern: Schulen Sie Key User, etablieren Sie Pilotgruppen und kommunizieren Sie Milestones transparent. Wenn alle Beteiligten den Nutzen erkennen, sinkt der Widerstand erheblich.

Fazit: Mut zum Handeln zahlt sich aus

Das Shopsystem wechseln ist zweifellos ein anspruchsvolles Vorhaben, doch die Alternativen – zunehmende technische Schulden, wachsende Kundenunzufriedenheit und Verlust an Wettbewerbsfähigkeit – sind deutlich riskanter. Wer die vier beschriebenen Einwände systematisch adressiert, schafft die Grundlage für faktenbasierte Entscheidungen und eine konstruktive Diskussion auf Augenhöhe.

Die digitale Transformation ist kein Projekt mit Enddatum, sondern ein fortlaufender Prozess. Indem Sie heute in eine zukunftsfähige B2B-E-Commerce-Lösung investieren, sichern Sie nicht nur die technologische Stabilität Ihres Unternehmens, sondern eröffnen auch neue Umsatz­potenziale, erhöhen Effizienz und schaffen Raum für Innovationen. Nutzen Sie den richtigen Zeitpunkt, bevor der Markt die Entscheidung für Sie trifft.

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